Im Programm mit dem Titel „Tränen und Freuden“, welches wir in diesem Sommersemester erarbeitet haben, soll es um die gegensätzlichen Emotionen Trauer und Freude gehen. Diese Emotionen, die jeder Mensch kennt, haben über die Jahrhunderte zahlreiche Komponisten dazu bewogen, sie in ihren verschiedenen Schattierungen in ihre Musik fließen zu lassen.
Im mottogebenden Stück „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten“ von Heinrich Schütz klingt bereits an, dass diese Gegensätze oft nah beieinander liegen und sich auch gegenseitig bedingen. Die italienischen Madrigale von Gesualdo und Aleotti bringen größten Schmerz, Leid und Leidenschaft zum Ausdruck, dann jedoch auch wieder Optimismus und Lebensfreude.
Auch in der Welt der Psalmen finden sich jene Gegensätze: da gibt es die Klagepsalmen und die Lobpsalmen. Von diesen werden in der zweiten Programmhälfte eine ebenfalls sehr farbenreiche Auswahl erklingen. In den Kompositionen von Josef Rheinberger, Heinrich Kaminski, Albert Becker, Edvard Grieg und dem aus Estland stammenden Cyrillus Kreek wird ganz deutlich: Trauer und Freude klingen immer anders. Mal betrübt, düster, innig, mal verzweifelt, flehend, schmerzvoll. Auf der anderen Seite dann fröhlich beschwingt, zuversichtlich, frohlockend, ja geradezu selig.
All diese Facetten möchten wir in unseren Konzerten hörbar machen und laden Sie herzlich ein zu diesem musikalischen „Wechselbad der Gefühle“.