Freiburger Domsingknaben

Schon im 13. Jahrhundert gab es in Freiburg nachweislich eine Lateinschule, zu deren wichtigster Aufgabe die Ausbildung des Sängernachwuchses für die Münstermusik gehörte. Nach der Auflösung in der Zeit des Nationalsozialismus gründete der damalige Domkapellmeister Dr. Raimund Hug die Domsingknaben Allerheiligen 1970 neu. Seit dieser Zeit ist die Aufgabe der Domsingknaben die musikalische Gestaltung der Gottesdienste im Freiburger Münster im Wechsel mit den anderen
Chorformationen der Freiburger Dommusik. Die Domsingknaben gliedern sich in den Vorchor (1. Schuljahr), den Aufbauchor (2. - 4. Schuljahr) und den Konzertchor (ab 5. Schuljahr).
Seit dem Umzug der Freiburger Domsingschule in das ehemalige erzbischöfliche Palais am Münsterplatz im Jahre 1997 erfuhr die musikalische Ausbildung der Domsingknaben (Einzelstimmbildung, Musiktheorie) wertvolle Impulse. Ein umfassendes Hortangebot sorgt zudem für die sinnvolle Nutzung der Freizeit.
In der Mutantengruppe werden die jungen Männer im Stimmbruch stimmbildnerisch betreut, ehe sie zu den Männerstimmen des Konzertchores wechseln. Nach englischem und mediterranem Vorbild singen männliche Altus-Stimmen die Alt-Partie. Momentan wirken etwa 160 Knaben und Männer in den Chören der Freiburger Domsingknaben mit.
Herausragende Höhepunkte der letzten Jahre unter der Leitung von Domkapellmeister Prof. Boris Böhmann waren Konzertreisen nach Australien (mit Aufführungen von W. A. Mozarts Requiem in Melbourne und Brisbane), nach Japan zum 40-jährigen Chorjubiläum (mit Aufführungen von J. S. Bachs Motette „Jesu, meine Freude“ in Tokio, Hakodate, Kyoto, Osaka, Kure und Hiroshima), nach Südamerika (Uruguay, Argentinien, Chile) mit Gottesdiensten und Konzerten u. a. im Teatro Colon in Buenos Aires, im Teatro del Lago Frutillar (Chile) sowie den Kathedralen von Montevideo, Punta del Este, Buenos Aires und Cordoba (Requiem von Fauré und Missa Papae Marcelli von Palestrina), ebenso kleinere Reisen nach Niedersachsen und Berlin, in die Schweiz, nach Südtirol, Italien, Westfalen, Bayern, Pfalz, Schleswig-Holstein und vielen mehr.
Der Chor pflegt die Literatur aller Musikepochen von der Gregorianik bis zur zeitgenössischen Chormusik (u. a. Uraufführungen von Auftragskompositionen; z.B. „Missa brevis“ von T. Blomenkamp).
Außerdem liegen mehrere CD-Produktionen (Bach: Messe h-moll, Matthäuspassion, Johannespassion und Weihnachtsoratorium; H. W. Henze: Das Floß der Medusa; Mozart: Requiem; Fauré: Requiem; „Freiburger Domsingknaben live in Gottesdienst und Konzert“ u. a.) mit den Domsingknaben vor.